Paar-
beratung
Lust auf Infos über meine Arbeit als Paarberaterin zum HÖREN? Genießt den PODCAST bei „Kunst im Kopf“ mit der wundervollen Yvonne Prentki!
Ich arbeite mit Künstler- und Musikerpaaren zusammen, um sie durch ihre Beziehungskrisen zu begleiten, die Balance zwischen ihrer Kunst und ihrem Paarsein zu finden und ihre Liebesbeziehung zu stärken.
Wie bleiben Künstler-oder Musikerpaare tatsächlich in einer gesunden, liebevollen und tragenden Beziehung zusammen? Die Frage habe ich mir angesichts der enormen Herausforderungen des Berufes oft gestellt. Verrückte Arbeitszeiten, Druck, Perfektion, Identitätskrisen sind nur ein paar Beispiele, die sich belastend auf eine Liebesbeziehung auswirken können. Die gute Nachricht ist: es gibt Techniken, die man erlernen kann, um seine Beziehung und damit seine Kunst zu verbessern.
„Und dass Sie beide abends auf der Bühne stehen, wirkt sich jetzt wie genau auf ihre Beziehung aus?“
Das war der Satz unseres Paartherapeuten, den ich und mein damaliger Freund aufgesucht hatten. Wir hatten Probleme wie so viele Paare auf der Welt und wollten an ihnen arbeiten; mit dem Unterschied, dass wir beide Berufsmusiker sind. Die Suche nach einem geeigneten Paartherapeuten gestaltete sich schwieriger als gedacht. Es gab zu Beginn unserer Suche ein logistisches Problem: wir waren an unterschiedlichen Häusern engagiert und wohnten nicht in derselben Stadt.
Aufgrund der Morgen-und Abendproben sowie der Vorstellungen waren wir 6 Tage die Woche getrennt und konnten keine Praxis aufsuchen, die nur von 9:00 bis 17:00 unter der Woche geöffnet hatte. Als wir endlich einen Paartherapeuten gefunden hatten, der uns ausnahmsweise an einem Samstagmorgen empfing, stellte er uns diese Frage zu Beginn der Sitzung.
Er verstand unsere Musikerwelt nicht, den Druck zur Hochleistung von Außen, unseren eigenen Anspruch nach absoluter Perfektion von Innen. Er konnte unsere Arbeitszeiten, die daraus resultierende Einsamkeit, die ständigen Reisen zu Vorsingen, Vordirigaten und Engagements nicht nachvollziehen. Vor allem konnte er nicht nachempfinden, was das alles mit unserer Beziehung machte.
Irgendwie hatte unser Beruf das Ruder in unserer Beziehung übernommen. Es ergaben sich bizarre Beziehungskonstellationen, in denen wir uns liebten, sich aber jeder in seiner eigenen kleinen Welt dem Streben nach Musik, Kunst und Perfektion hingab.
Es hatte sich verselbständigt, dass die Musik an erster Stelle stand, obwohl wir das eigentlich nicht für unser Leben wollten. Wir waren zusammen und doch jeder für sich unglücklich, weil wir unsere künstlerischen Ziele noch nicht erreicht hatten, was alles andere ausblendete. Da der Therapeut kein Künstler war, hatte er sicher Schwierigkeiten, uns als Paar zu verstehe und ich konnte es ihm nicht verübeln. Welche Berufsgruppe bringt denn so viele Opfer, stellt die Beziehung hinten an, kämpft mit so vielen Zweifeln, geht über seine Grenze hinaus für einen zwar wunderschönen, jedoch auch unsicheren Beruf, der einem so viel abverlangt?
Wir haben damals die Therapie nicht fortgeführt. Wir haben alles schließlich doch allein gewuppt, ich wurde schwanger mit unserem ersten Kind und allein durch dieses tiefgreifende, transformierende Erlebnis der Geburt und des Elternseins, haben wir unsere Beziehung auf ein anderes Level gebracht.
Doch dann kam Corona: ich verlor alle meine Engagements, war finanziell komplett abhängig von meinem Mann, habe zwei Jahre keine Arbeit jeglicher Form betrieben und war „nur“ noch Mama. Diese Situation löste in mir die Überlegung aus, welches Talent ich außer dem Singen noch besitze. Die Antwort wurde mir nach einem besonderen Erlebnis klar: ich kann zuhören.
Mir wurde bewusst, dass sich mir unbekannte Leute (in meinem Fall Mamas auf dem Spielplatz) mit ihren Problemen anvertrauten. Es waren keine Kleinigkeiten, die mir da gesagt wurden. Eine Mutter brach nach 10 Minuten lockerem Gespräch in Tränen aus und erzählte mir, dass sie vor 3 Wochen eine Fehlgeburt hatte und nicht wisse, wie sie damit umgehen solle. Ich versuchte nicht, ihr irgendetwas zu sagen, da es in so einer Situation nichts zu sagen oder zu raten gibt. Ich hörte nur zu. Nachdem sie sich 20 Minuten ihre Verzweiflung von der Seele geweint, geflüstert hatte, sah sie mich an und sagte: „ich fühle mich schon besser, ich werde nach Hause gehen und mit meinem Freund sprechen“.
Was war passiert?
Ich habe ihr zugehört, habe mich in sie hinein versetzt, mental mitgeschwungen und emphatisch versucht, ihr zu helfen, damit sie ihre Lösung oder Wahrheit selbst ans Licht bringen konnte. Das Erlebnis war sehr einschneidend für mich. Ich spürte, dass die Wahrhaftigkeit, die ich immer in der Musik fühle, sich auch im empathischen Zuhören offenbart. Es ist diese Wahrheit, die nicht lügt, die uns „den Spiegel vorhält“, uns mit unseren Mitmenschen verbindet und mir damit diese Fähigkeit des besonderen Zuhörens ermöglichte.
Es war diese Erkenntnis, die mir und meinem Mann damals gefehlt hat. Wir mussten uns heilend und in Liebe aufeinander einstimmen, damit das gemeinsame Musizieren unserer Beziehung funktionieren konnte.
Mir wurde bewusst, dass man in der Liebe zu zweit ist, die Kunst aber in die Beziehung mit einfließt. Und schon ist man zu dritt…
Was macht man, wenn ein Künstler in der Partnerschaft erfolgreicher ist als der Andere und dadurch verheerende Eifersucht entsteht?
Was macht man, wenn ein Musikerpaar 500 km voneinander entfernt getrennt leben muss, weil man kein gemeinsames Engagement am gleichen Haus bekommt?
Wie soll man damit umgehen, wenn der Partner klar signalisiert, dass die Musik über allem steht?
Und wie ist es für einen Menschen, der selber nicht Künstler ist, aber mit einem Künstler oder einer Künstlerin in einer Beziehung ist? Wie erträgt er die Berg- und Talfahrten, die Krisen, Zweifel, Ängste und Unsicherheiten des Berufs?
Ich habe die Coronazeit genutzt, um Paarberatung, systemisches und psychologisches Coaching beim Bildungswerk für therapeutische Berufe in Wuppertal zu studieren. Ich begleite Künstlerpaare auf ihrem Weg zu ihrer ganz eigenen, glücklichen, ausgeglichenen und heilenden Beziehung, die der Fels in der Brandung in unser verrückten Welt ist.
Ich habe die Coronazeit genutzt, um Paarberatung, systemisches und psychologisches Coaching beim Bildungswerk für therapeutische Berufe in Wuppertal zu studieren. Ich begleite Künstlerpaare auf ihrem Weg zu ihrer ganz eigenen, glücklichen, ausgeglichenen und heilenden Beziehung, die der Fels in der Brandung in unser verrückten Welt ist.
Ich nutze Techniken, die in der klassischen Paartherapie angewendet werden (gewaltfreie Kommunikation, faires Streiten, Zwiegespräche), sowie auf Musiker und Künstler abgestimmte Übungen (seinen inneren Künstler und den des Partners kennen lernen, Morgenseiten, Pflege der künstlerisch/kreativen Beziehung des Paares).
Ich arbeite ausschließlich online, um jede logistische und zeitliche Hürde aus dem Weg zu räumen. Ich singe weiter, habe unser zweites Kind auf die Welt gebracht und lebe mit meinem Mann eine absolut chaotische, glückliche, lustige und unperkekt/perfekte Beziehung.
Mir ist bewusst, dass es ängstigend sein kann, sich als Paar einzugestehen, dass man Hilfe braucht. Es ist auch nicht selbstverständlich, einer fremden Person alles über sein Liebesleben zu erzählen. Wenn es jedoch für euch schon fünf vor zwölf ist, werden die Probleme nicht kleiner, indem man sie totschweigt. Im Gegenteil, sie werden immer stärker und durchdringen alle Lebensaspekte. In solchen Situationen bedeutet sich Hilfe holen in Wirklichkeit, zueinander zu stehen! Es bezeugt eure Stärke und Liebe als Paar und ist ein mutiger Schritt in Richtung eurer wahren Größe.
Ich weiß, dass die Welt der Musiker klein ist und man sich in den unterschiedlichsten Konstellationen kennenlernt, trifft und wieder trifft. Ich bin an die therapeutische Schweigeplicht § 8 des Therapeutengesetztes gebunden und garantiere absolutes Stillschweigen über euch, euren Partner*in und eure Probleme in einem geschützten Raum.
Zu einem ersten Gespräch geht es hier, ich freue mich auf euch!
Methoden der Paarberatung
Hier möchte ich ein paar meiner Methoden zur Paarberatung für Künstler und Kreative vorstellen.
Es gibt in der Paarberatung eine Fülle von Ansätzen, wie Konfliktsituationen zwischen Paaren gehandhabt werden.
Meine Ausbildung nennt sich systemisch/ psychologische Paarberatung, das heißt es wird davon ausgegangen, dass ein Paar ein System bildet, genauso wie eine Freundschaft oder eine Familie. Ein System funktioniert nach eigenen, bestimmten Regeln, die durch das Zusammenspiel beider Partner bewusst oder unbewusst aufgestellt werden. Dadurch entsteht ein so genanntes „zirkuläres Verhältnis“, das Paar pegelt sich ein und folgt seinem System. Wenn es jedoch bei einem der beiden Partner eine Veränderung gibt, egal welcher Art (Gesundheit, Beruf, Psyche, Soziales Umfeld) gerät das System aus dem Gleichgewicht. Wenn die Partner es versäumen, das System wieder auf den neusten Stand zu bringen, entstehen Konflikte. Dies ist auch der Grund, weshalb manche Paare das Gefühl haben, sich in einem Hamsterrad zu drehen und immer wieder dieselben Streitigkeiten auszufechten ohne eine befreiende Lösung zu finden. Ihr unstabiles System konditioniert den Streit und erlaubt es ihnen nicht, sich gemeinsam weiter zu entwickeln.
Um solchen sich verselbständigenden Streits entgegen zu wirken, wende ich ein paar Lieblingsmethoden an:
Um solchen sich verselbständigenden Streits entgegen zu wirken, wende ich ein paar Lieblingsmethoden an:
Das Zwiegespräch
Es ist eine anstrengende, aber sehr wirksame Kommunikationsmethode, in der das Paar strukturiert über seine Gefühle spricht. Das verhindert aussaugende und ins Leere laufende Konflikte und ermöglicht es dem Paar, sich wieder gegenseitig Zuhören zu lernen.
Faires Streiten und natürlich gewaltfreie Kommunikation
Faires Streiten beinhaltet ein kontrollierter Streit ohne Vorwürfe oder herablassendes Verhalten, welches Gift für jede Beziehung ist. Gewaltfreie Kommunikation zielt darauf ab, die Botschaften hinter den Wörtern verständlich zu machen. Viele Paare benutzten kein ihren wahren Gefühlen entsprechendes Vokabular. Anstatt „ich bin traurig, oder ich fühle mich verletzt“, sagt man „du bist schuld, dass ich mich so fühle, du musst aufhören“. Diese Sätze gehen aber an der Grundbotschaft vorbei. Sich wieder mit seinen wahren Gefühlen verbinden um anschließend die richtigen Worte zu wählen ist ein Schlüssel zu einer friedlicheren und stabileren Beziehung.
Die Morgenseiten
Die Morgenseiten nach Julia Cameroon sind auch für Paare anwendbar. Jeden Morgen nach dem Aufstehen setzt sich das Paar gemeinsam hin und schreibt sich alle Angst, Druck und Wut, die sich über Nacht angestaut hat von der Seele. Ehrlicher geht es nicht, um sich über den Gefühlsstand des Partners auf allen Ebenen bewusst zu werden.
Für mich ist es offensichtlich, dass Künstlerpaare mindestens zu dritt in ihrer Beziehung leben, beide Partner und ihre jeweilige Kunst. Diese muss als vollwertiges Mitglied der Beziehung gesehen werden, etwas um dass sich die Partner gemeinsam kümmern müssen, wie um sich selbst. Daher lasse ich meine Künstlerpaare Übungen machen, wie das Eintauchen in die künstlerische Welt des anderen. Eine Musikerin versucht eine Woche zu malen, oder ein Schriftsteller zu tanzen. Kreative Prozesse zu verstehen bringt die Partner näher zu einander, auch wenn einer der Partner kein Kreativer sein sollte.
Es geht für mich darum, aus der Kunst einen Verbündeten für die Beziehung zu machen und aus der Partnerschaft eine durchlässige und flexible Zweisamkeit, die im Idealfall allen Höhen und Tiefen im Leben stand hält bzw sich schnell adaptiert.
Egal nach welchen Regeln ihr euer Partnerschaft aufgebaut habt, ob Hetero oder LGBTQIA+, offen oder geschlossen, mit oder ohne Familie, temperamentvoll oder schüchtern, eure Liebe ist euer Ausgangspunkt im Leben. Es lohnt sich, sie zu pflegen und zu stärken, bevor es zu spät ist oder die Beziehung zur Qual wird. Es gibt für alle Krisen Lösungen, wenn man sich auf die Reise macht und ehrlich an sich und mit dem Partner arbeitet. Jeder Künstler ist einzigartig, jede Beziehung und jede Liebe darf glücklich und frei von Streit und Scham gelebt und genossen werden.
Wie du mit mir arbeiten kannst
Amour for Artists
- 6 Sitzungen über Zoom von 1h30 Stunden
- Kontakt über Whats app bei Fragen oder akuten Krisen
- Übungsanweisungen und direkte Protokolle für jede Sitzung
- Zeitlicher Rahmen: 6 Monate
- Erfahrungsgemäß braucht es mindestens 6 Sitzungen, damit ein Arbeitsprozess beginnt zu reifen und eine Veränderung bei dem Paar eintritt. Ich richte mich nach euren Zeitfenstern, man kann die Sitzungen frei staffeln, mal mit kleineren oder größeren zeitlichen Abständen. Für jede Sitzung gibt es Übungen und Protokolle, die ihr ausfüllt.
Amour for one
- 3 Sitzungen Über Zoom von 1h30 für Einzelpersonen
- Kontakt über Whats app bei Fragen oder akuten Krisen
- Zeitlicher Rahmen: 2 Monate
- Dieses Programm ist für Dich, wenn du gerne eine Paarberatung machen möchtest, dein Partner*in aber noch nicht bereit ist, diesen Weg mit dir zu gehen. Die Sitzungen ersetzen keine Entwicklung zu zweit, können aber ein sehr guter Anstoß sein, um
- sich über die Probleme in der Beziehung mit etwas Abstand klar zu werden
- sich mit seinen eigenen Gefühlen und Problematiken auseinander zu setzen
- aus gewissen Hamster Rädern auszubrechen. Wenn einer der Partner*innen etwas für sich verändert, verändert das auch das System Beziehung, das ihr lebt. Somit können Probleme auf diese Art im Vorfeld gelöst werden.
Preis Einzelsitzung: 150 Euro
Ratenzahlungen sind nach Absprache möglich.